Der Verein – Die Geschichte

Im Jahre 1962 trafen sich acht kanusportbegeisterte Altriper Bürger in der Gaststätte „Zur Turnhalle“ und gründeten einen Kanu-Club. Vorsitzender war damals Walter Rief, der ein Jahr später von Willy Hauck abgelöst wurde. Er war Vorsitzender des Clubs bis zu seinem tragischen Verkehrsunfall 1969. Sein Nachfolger wurde Konrad Werner, der die Geschicke des Vereins bis zu Beginn des Jahres 1998 – also über einen Zeitraum von 29 Jahren – leitete. Ihm folgte Hans Schwehm. Heute wird der Club von Lutz Pfeuffer geleitet.

Der Turn- und Sportverein stellte dem Kanu-Club 1962 einen Kellerraum unter seiner Turnhalle zur Verfügung. Schon 1964 wurde dieser Kellerraum zu klein. Ein Jahr später wurde dann von der Gemeinde ein Teil des Fährschuppens angemietet und so konnte der Ausbau eines Bootslagers beginnen. Inzwischen war das „Kunststoff-Zeitalter“ angebrochen; das erste Kunststoffboot wurde angeschafft.

Bereits 1969 wurde auch der Fährschuppen zu klein. Der Verein begann deshalb mit der Errichtung eines 50 Quadratmeter großen Anbaues, der jedoch wegen fehlender Baugenehmigung schon als Rohbau eingestellt werden musste. Daraufhin wurde der Beschluss zur Erweiterung des Bootslagers für 50 Boote gefasst. Die Bootshausneubauplanung wurde 1971 genehmigt. Die Baukosten beliefen sich auf 87.000 DM. Mit der Bootshauserweiterung wurde nach der Bewilligung der Zuschüsse im Mai 1972 begonnen. Richtfest wurde im März 1973 gefeiert. Drei Jahre später konnte es eingeweiht werden.

Schon 15 Jahre später platzte das Bootslager abermals aus allen Nähten. Durch das große sportliche Angebot kamen immer mehr Mitglieder und zwangsläufig auch mehr Boote dazu. Nach umfassenden Diskussionen in vielen Vorstandsitzungen reifte dann der Plan, ein zweigeschossiges Bootshaus zu errichten bzw. das vorhandene Gebäude aus dem Jahre 1973 aufzustocken. Im Erdgeschoß sollten nur Bootslager und Werkstatt eingerichtet werden und alle übrigen notwendigen Räume sollten wegen der ständigen Hochwassergefahr im Obergeschoß Platz finden. Der Altriper Architekt Klaus Gropp erhielt den Auftrag, nach diesen Vorgaben ein Bootshaus zu planen. Der Bauantrag konnte 1991 eingereicht werden und nach Genehmigung wurde mit Bau des 880.000 DM-Projektes 1992 begonnen. Nach Fertigstellung des Rohbaus wurde der Innenausbau durch tatkräftigen Einsatz vieler Vereinsmitglieder vorangetrieben, so dass am 4. Oktober 1996 die Bootshauseinweihung stattfinden konnte. Mehr als 10.000 Arbeitsstunden waren von den Vereinsmitgliedern bis zu diesem Zeitpunkt geleistet worden.

Neben dem Wander-Kanusport mit seinen vielen Fahrten auf Gewässern des In- und Auslandes konnten 1966 mit der Anmietung der Turnhalle des Turn- und Sportvereins der Grundstock für den aktiven Sportbetrieb im Club gelegt werden. Damals begannen die wöchentlichen Sportstunden. Wie es sich zeigte, war dies eine gute Mitgliederwerbung. Immer mehr Jugendliche schlossen sich dem Club an, so dass 1969 mit dem Leistungssport im Kanu-Slalom begonnen werden konnte. Aufgrund intensiver Werbung wurde unsere Jugendgruppe immer größer. Als weitere Sportart kam Kanu-Polo hinzu. Die Vereinsjugend nahm damals schon regelmäßig an Slalom- und Wildwasserabfahrtswettkämpfen teil. Zur Lösung der Transportprobleme wurden im Jahr 1968 ein Bootsanhänger und ein VW-Bus angeschafft. 1971 konnte der erste große Erfolg verbucht werden. Die Jugendmannschaft im Kanu-Polo belegt den zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften. In diesem Jahr stand auch erstmals das Hallenbad in Mutterstadt zur Verfügung, um in den Wintermonaten Kenter-Lehrgänge abhalten zu können. 1973 ergatterten die Jugendlichen erste Landesmeistertitel im Kanu-Slalom. Bei den Deutschen Meisterschaft im Kanu-Polo wurde die Altriper Mannschaft zweiter in der Gruppe B. Der Leistungssport stagniert dann für einige Jahre, weil kein notwendiger Fachwart gefunden werden konnte.

1978 konnte wieder ein Aufschwung zu verzeichnet werden. Die Sportler spezialisierten sich auf Wildwasser-Abfahrtsrennen. Deshalb wurden mehrere Abfahrtsboote gekauft und im Bootshaus ein Kraftraum eingerichtet. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Bei den Weltmeisterschaften im Jahre 1985 auf der Loisach wurden Wolfgang Kennel und Karl-Friedrich Schneider Vizeweltmeister im Zweier-Canadier der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland. Ein Jahr später wurden die beiden zu Sportlern des Jahres im Landkreis Ludwigshafen gewählt. 1993 wurde die Vize-Weltmeisterschaft im Einer-Canadier in der Wildwasser-Abfahrt für die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland mit Karl-Friedrich Schneider eingefahren. In unserem Club, aber für die Faltbootfreunde Brühl startend, wurde im gleichen Jahr Peter Müller mit der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland im Zweier-Canadier Weltmeister. Daneben errangen unsere Sportler zahlreiche Titel bei den Landesmeisterschaften und den Deutschen Meisterschaften. Den Grundstock zu diesen Meisterschaften legte Seppl Keil, der damals als Sportwart fungierte. Zeitweise hatte der Club sieben Übungsleiter und zwei Organisationsleiter eingesetzt. Als Vereinsmitglied des Kanu-Club Altrip, jedoch für den WSV Brühl startend, wurde Peter Müller 1998 Weltmeister im Einer-Canadier in der Wildwasser-Abfahrt. Auch er wurde zum Sportler des Jahres für den Landkreis Ludwigshafen am Rhein gewählt.

Fortsetzung folgt…